Fredmund Malik ist froh über die Krise

Fredmund Malik, einer der führenden Management-Vordenker in Europa, ist froh über die Krise, weil sie die große Chance ist, grundlegende Veränderungen herbeizuführen. Malik in Lufthansa Exclusive: “Solange das System dem äußeren Anschein nach … erfolgreich ausgesehen hat, war es äußerst schwierig, sich dem Druck der Finanzmärkte zu widersetzen. So gesehen kann man froh sein, dass diese Krise jetzt gekommen ist.”

Malik sieht sowohl in der Politik als auch in der Wirtschaft enorme Ressourcen von Intelligenz und Kreativität, die man nur richtig kanalisieren muss, um das System grundlegend zu verändern.

Ein Kernproblem sieht Malik im “Shareholder value” Ansatz, der sich seit 1986 als Leitbild verbreitet hat und zu einer Fehlsteuerung des wirtschaftlichen Handelns geführt hat. Vorrangiges Managementziel beim “Shareholder value” Ansatz ist die Steigerung des Wertes der Unternehmensanteile (Aktien). Damit stehen hier die an kurzfristigem Gewinn orientierten Aktionärsinteressen  im Vordergrund.

Alternativ könnte man z.B. die an langfristigem Wachstum orientierten Mitarbeiterinteressen ins Zentrum der Unternehmenspolitik stellen (“Servant Leadership”). Das Ziel dabei: Wachstum des Mitarbeiters und des Unternehmens, nach innen und nach außen. Der Weg: ein kontinuierlicher Prozess von Förderung und Herausforderung, basierend auf gegenseitigem Vertrauen.

Wie das konkret ausshen kann? Einige Beispiele davon gibt es schon, doch es braucht ein gutes Maß an Überzeugung, Kreativität und vor allem Mut zu neuen Wegen um hier weiterzukommen.

Hier können insbesondere christlich geführte Unternehmen zu Vorreitern werden, da sie Jesus Christus, den “servant leader” schlechthin, zum Vorbild haben. Damit wird die Krise dann zur Chance – besonders für Christen:-)

4 thoughts on “Fredmund Malik ist froh über die Krise

  1. schade nur, dass wir nicht in einer von christus regierten welt leben, sondern die welt immernoch dem gegner gottes unterlegen ist…dieses modellw ird nicht funktionieren, solange sichnicht alle menschen gottes willen unterwerfen. und das wird erst imneuen reich so sein.

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  2. Lieber Herr Malik,

    mit Ihnen verurteile ich auch das alleinige Ziel “sharholder value.” Wohin es führt, sehe wir gerade. Nun aber ist guter Rat teuer, was sinnvollerweise an seine Stelle treten sollte. “servant leader” klingt englisch freundlich, ist aber nur gut gemeint. (Das Gegenteil von gut, sagen die Spötter). Ich habe als Leitender Angestellter fast jahrzehntelang um eine Langfristigkeit bei Unternehmensplanung und Unternehmenszielen gekämpft. Auch für den harmonischen Aufbau einer Belegschaft, die fähig und motiviert ist. Leider ist das nicht gefragt, weil auch nicht quantifizierbar. Was wirft dieser Plan ab? Darauf konnte ich keine Zahl nennen. Und schon ist das Gespräch zu Ende. Ich glaube, langfristig hilft nur beten um die rechte Erleuchtung der Herzen und Köpfe in Management und Gesellschaft. Keine Frage, in der Krise steckt eine große Erneuerungschance. Auch für die Kirche. Warum suchen Manager Therapeuten auf und nicht Seelsorger? Das wäre doch eine würdige Zielgruppe. Da könnten Pfarrer ansetzen. Die Sinnsuche hat verstärkt eingesetzt.

    Mit freundlichen Grüßen

    Hans-Jürgen Lieber

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  3. @ Hans-Jürgen Lieber:
    Um Missverständnissen vorzubeugen: Der Gedanke mit dem servant leader als Alternativansatz stammt nicht von Fredmund Malik, sondern von mir.
    Ihre Erfahrungen schmerzen mich. Leider befürchte ich, dass Sie damit nicht alleine stehen. Die Chance zur Veränderung sehe ich darin, dass nun immer mehr Unternehmen schmerzhaft erkennen (müssen), dass sie den falschen Weg beschritten haben und offen werden für neue Konzepte.
    Gut wird es deshalb noch lange nicht werden, aber vielleicht etwas besser – mit Gottes Hilfe und unserem Beispiel da, wo wir uns einbringen können.
    Liebe Grüße

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  4. Selbst Barrack Obama sagte dass die Zeiten der kurzfristigen Gewinne out sind.

    In dieser Welt, die sich nicht mit dem Denken beschäftigen will, sondern immer nur den ultimativen Kick sucht, verwundert es nicht, dass das ganze nun implodiert ist.

    Es ist jetzt eine “zwangsverordnete” Umstrukturierung und Erneuerung an gesagt und ein Umdenken.

    Und hier haben wirklich christliche Unternehmen die Chance mit seriösen Werten und Ehrlichkeit neue Nischen und Kunden zu finden und Vorreiter zu sein für eine Welt in denen über kurz oder lang die Frage sich entwickeln wird, wo finden wir hier noch Stabilität.

    Eine Chance um den Auftrag “gehet hin in alle Welt und predigt aller Kreatur die frohe Botschaft” (frei zitiert) eine Chance durch Handel und Wandel zu verkündigen das Gott nicht nur der Obersheriff ist sondern die Realität die uns nahe ist und sein will.

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